Watch your mouth!

Wer? Mika Parker & Rite Mattac
Wo? Jakku
Wann? Einbruch der Dunkelheit

Sachte wehte der Sand über den trockenen Boden. Seine Kehle fühlte sich kratzig an durch die trockene Luft. Er hasste diese Art von Planeten. Schon nach dem ersten Schritt, den er aus dem Raumschiff gesetzt hatte, spürte er den Sand zwischen den Zehen. Er hasste Jakku... Keine zehn Pferde würden ihn das nächste Mal auf diesen ätzenden Planeten verschleppen. Sollten sich doch die Sturmtruppen darum kümmern auf dem Planeten nach dem Rechten zu sehen! Doch wahrscheinlich hätte er sich schon längst einfach mit dem Gedanken zufriedenstellen sollen, dass er gerne von der Ersten Ordnung als Spürhund missbraucht wurde. Wäre die Dunkelheit nicht schon längst über den Wüstenplaneten eingebrochen, hätte er sich wahrscheinlich in irgendein Dreckloch verkrochen um der Hitze zu entfliehen. Mittlerweile schlenderte Rite durch ein paar Menschengruppen hindurch, die sich wahrscheinlich oft abends hier trafen um über ihren Tag zu reden. Da fiel er als Fremder natürlich auf wie ein bunter Hund. So war es unmöglich auch nur an einen kleinen Fetzen von Informationen heranzukommen. Schnell hatte er sich in eine dunkle Ecke verzogen und entschloss sich dazu einfach die Fremden zu beobachten. Solange er nicht im Mittelpunkt stand, schienen die meisten ihn zu ignorieren. Sie rechneten womöglich gar nicht erst damit, dass ihnen überhaupt jemand etwas antun konnte. Rite hatte die Leute hier schon den Tag über beobachtet, zwar aus der Ferne, doch das genügte. Sie kümmerten sich nicht viel um Politik, um Gut oder Böse. Das Einzige das sie vor Augen hatten, war das eigene Überleben. Und dennoch gab es vereinzelte Rebellenaktivitäten... Nicht alle schienen ihren Kopf in den Sand zu stecken. Welch Schande... Das hätte ihm so viel Arbeit ersparen können. Eines war klar, viel Zeit würde er hier auf dem Planeten nicht vergeuden. Ein paar Informationen und einen Sündenbock würden schon reichen um die Erste Ordnung für den Moment zufrieden zu stellen. Entweder bekam er dann einen anderen Job oder er durfte das gleiche Spiel auf einem anderen Planeten treiben. Doch das war ihm egal. Alles war besser als diese trostlose Einöde. Doch bis dahin musste er sich gedulden und darauf hoffen, dass irgendein Idiot ein falsches Wort in den Mund nimmt.

Nach einem ziemlich anstrengenden Tag schlenderte Mika in Jakku herum. Eigentlich wollte sie nur mehr nach Hause um sich auszuruhen, doch auf dem Weg kam es, wie es kommen musste – Sie begegnete ein paar Freunden. Da sie keine unhöfliche Person war ging sie zu ihren Freunden hin. „Hey Leute“, meinte sie und lächelte leicht. „Hey Mika. Wie läufts mit deinem Plan?“, Leicht zuckte sie mit den Schultern, ehe sie sich kurz umsah. „Naja...Ich bin immer noch am überlegen .. Also, ich meine, ich habe noch nicht wirklich eine Lösung gefunden, um mich an der Ersten Ordnung zu rächen. So leicht ist das nicht“, antwortete sie und seufzte. „Ich meine, die Erste Ordnung besteht zwar nur aus Feiglingen und unfähigen Menschen, aber trotzdem ist es nicht so leicht. Sie sind schließlich in der Überzahl“, fügte sie noch hinzu und kratzte sich am Hinterkopf. „Du solltest nicht aufgeben, Mika. Schließlich haben sie deine Eltern getötet“, wieder nickte das Mädchen. „Ja, Ja, ich weiß. Aber trotzdem – Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich auf deren Niveau runter begeben möchte“, plötzlich fingen ihre Freunde an zu lachen. Anfangs musste isie nicht lachen, da sie ihre Aussage gar nicht so witzig fand, aber irgendwie war das lachen der anderen ansteckend.
„Naja, ich sollte dann mal wieder los. Es ist ziemlich spät und mein Weg nach Hause ist jetzt auch nicht gerade kurz“, meinte sie nach einer Weile, während sie zum Himmel sah. „War schön dich mal wieder zu sehen“, Mika verabschiedete sich noch schnell von den anderen, ehe ich sie sich dann auf den Heimweg machte. „Irgendwann schaff ich es mich an der Ersten ordnung zu rächen...Hoffentlich. Bestehen ja eh nur aus Feiglingen und Idioten...Also kann es doch nicht so schwer sein..“, murmelte das Mädchen vor sich hin, während Mika wieder einmal durch Jakku schlenderte.

Rite bemerkte ein Mädchen, dass gerade zu einer Gruppe von Menschen ging. Langsam hob er den Kopf und beobachtete die Gruppe. Ihr Verhalten veriet, dass es sich hierbei um Freunde handelte. Skeptisch musterte er die Gruppe einen Moment, versuchte ihre Körpersprache zu lesen. Ja, sie waren vertraut miteinander. Und wo Vertrauen war, waren auch Geheimnis. Vorsichtig näherte er sich der Gruppe und blieb im Schutz der Dunkelheit. Mit gespitzten Ohren lehnte er sich leicht nach vorne, um nicht nur Wortfetzen einzufangen, sondern jedes einzelne Wort. Der Sand kitzelte ihm in der Nase und gerade noch rechtzeitig konnte er seinen Zeigefinger auf seine Nasenlöcher drücken um einen lauten Nieser im Keim zu ersticken. Puh, das war knapp! Fast hätte er sich selbst verraten! Am liebsten hätte er dem Sandhaufen vor sich einen kräftigen Tritt verpasst um seine ganze angestaute Wut herauszulassen. Einen Plan, da haben wir es!, dachte Rite sein berühmtes schiefes Lächeln zierte sein Gesicht. Volltreffer! Er hätte seine Hand, ach quatsch, seinen ganzen Körper, ins Feuer gelegt, wenn es hier nicht nach krimineller Kraft roch! Rache war also ihr Motiv... Interessant... So sehr unterschieden sich Widerstandskämpfer und die Erste Ordnung nicht. Denn wer nach Rache sinnte, wünschte sich auch Macht. Doch auch wenn Rite diese Verbindung zu der Fremden akzeptierte, verspürte er kein Mitleid mit ihr. Nein, der Hass flammte in ihm auf. Denn wer sich gegen die Erste Ordnung wandte, wandte sich auch gegen ihn. Er würde der Göre schon zeigen, warum es unklug war die Klappe in der Öffentlichkeit so weit aufzureißen! Auch wenn er sich am liebsten jeden einzelnen der Gruppe geschnappt hätte und ihnen die Zähne aus dem Mund geschlagen hätte, zügelte er sich. Die Hauptquelle dieses Unmutes war wohl das Mädchen und wenn sie urplötzlich von der Bildfläche verschwinden würde, würden ihre kleinen Freunde auch besser Acht geben und nicht auf dumme Ideen kommen. Wenn nicht würde sich jemand anderes um das Problem kümmern. Rite wollte es  jedenfalls nich sein. Feiglinge und Idioten... Rite spürte einen leichten Stich in der Brust. Seine Gefühle waren verletzt und die Flamme des Zornes brodelte immer höher.
Ihm war es mittlerweile egal, dass sich die Gruppe aufgelöst hatte. Sein Entschluss stand fest. Er würde dieser Mika folgen und ihr seinen besten Freund vorstellen, seinen Blaster! Im Schutz der Dunkelheit folgte er ihr, ehe sie einen abgelegten Ort erreichten. Sofort nutzte er seine Chance und machte ein paar schnelle Sätze nach vorne und drückte ihr seinen Blaster gegen die Schläfe. "Feiglinge und Idioten...", er stand hinter ihr, bohrte seine Fingernägel in ihre Schulter und flüsterte ihr diese Worte ins Ohr. Er war sich sicher, dass sie seinen warmen Atem spüren konnte. "Hmm... ob ein Idiot wohl einen Blaster bedienen kann? Was meinst du? Glaubst du wenn ich den Abzug drücke bist du tot oder meinst du ein Idiot wie ich bekommt das nicht hin?" Oh er genoss diesen Moment der Überlegenheit. Mit der Zunge schnalzte er ein lautes Klick-Geräusch in ihr Ohr, das das Geräusch des Abzuges imitieren sollte. "Merkwürdig, wenn der Feind plötzlich aus Fleisch und Blut nach einem greifen kann, nicht wahr? Wenn man sich selbst nicht mehr hinter der Hülle leerer Worte verstecken kann, sondern Taten folgen müssen." Er riss aus heiterem Himmel seinen Blaster von ihr weg und drehte sie mit einer schnellen Bewegung zu sich herum, den Blaster noch immer auf sie gerichtet. "Zeig' mir, wie du dich an der Ersten Ordnung rächen willst. Willst du mich mit deiner großen Klappe auffressen?" Wieder sein bekanntes Lächeln auf den Lippen, das keine Wärme zeigte. Er fühlte sch gerade wahrlich in seinem Element!

Mika hatte zu diesem Zeitpunkt ein ziemlich mulmiges Gefühl. Warum genau wusste sie selber nicht. Plötzlich schossen ihr gefühlte 1000 Gedanken durch den Kopf. Was, wenn jemand von der Ersten Ordnung gerade mitgehört hatte ? Was, wenn die Erste Ordnung von ihrem Plan, sich zu rächen, erfährt?
Sofort schüttelte Mika den Kopf. Sowas darf und wird auch nicht passieren. Naja, zumindest hoffte sie es.
Doch wie es das Schicksal so wollte kam es genau so, wie sie es sich nicht gewünscht hatte.
Sie spürte plötzlich, wie jemand seinen Blaster gegen ihre Schläfe druckte. Sofort blieb sie stehen, war unfähig sich zu bewegen, da sie vor Angst gelähmt war. Wurde jetzt ihr schlimmster Albtraum wahr ? Würde sie nun sterben ? Sie wusste es nicht. So wie es aussah stand der Fremde hinter ihr, denn sie konnte seinen warmen Atem fühlen und spürte, wie er seine Fingernäger in ihre Schulter bohrte, während er 2 Wörter in ihr Ohr flüsterte. Sofort schluckte sie schwer. Das Mädchen wollte weglaufen, doch sie sah keine Chance. Der Typ hätte sie sofort abgeknallt. Und außerdem konnte sie sich noch immer nicht bewegen, da sie solche Angst hatte. Was sollte sie nur tun? Ängstlich hörte sie ihm zu, versuchte dabei aber nicht all zu ängstlich zu wirken. Verdammt Mika, dir muss was einfallen! Jetzt! Sonst bringt dich der Typ noch um!
Doch wieder war die kleine unfähig etwas zu unternehmen.
Ein Recht lautes Klick-Geräusch riss sie aus ihren Gedanken und sie zuckte zusammen, fing nun an leicht zu zittern. Was war nur los mit ihr ? Solche Angst hatte sie noch nie.
Erleichtert seufzte sie, als der Fremde plötzlich seinen Blaster wegzog. Doch dies tat er nur für kurze Zeit. Denn kaum hatte er sie umgedreht, zielte er wieder damit auf sie. Sie schluckte erneut. Was tun? Mit ängstlichem Blick musterte sie ihren Gegenüber, starrte dann anschließend wieder auf den Blaster. "Ich...Ich..will mich doch gar nicht an der Ersten Ordnung rächen...", brachte sie leicht stotternd und ängstlich hervor. Allerdings war dies eine riesige Lüge. Doch sie hoffte, er würde ihr diese Lüge abkaufen und sie endlich gehen lassen

Er konnte ihre Angst förmlich riechen. Das Gefühl der Überlegenheit machte ihn süchtig! Es war wie eine Droge ohne die er nicht leben konnte. Umso besser fühlte er sich, wenn er wieder einmal eine Dosis einnehmen konnte. Rite bemerke wie steif sie sich verhielt. Die Angst schien ihr tief in den Knochen zu stecken und machte sie bewegungsunfähig. Die Angst oder einfach sein Blaster... Na gut, vielleicht hätte er sich auch nicht unbedingt bewegt, wenn man ihm das Ding an den Kopf drückte. Doch ein wirklich gutes Gefühl bekam er, als sie die Angst ganz übermannte. Ihr Zittern ließ ihn kalt auflachen. Wie ein ängstliches Kind stand sie vor ihm. Er sah förmlich wie sich die Zahnräder in ihrem Kopf bewegt und sie verzweifelt nach einem Ausweg suchte. Ihr erbärmlicher Versuch sich aus der Affäre zu ziehen war lächerlich. Glaubte sie, sie könne ihn wirklich mit so einer Lüge einfach austricksen. Glaubte sie wirklich, er war so dumm? "Oh, wenn das so ist!", er senkte den Blaster und ob seine freie Hand nach oben. "War wohl mein Fehler. Da muss ich mich wohl verhört haben. Wäre ja auch schrecklich dämlich von dir, wenn du das tatsächlich vorhaben solltest. Ich meine, wir wissen doch beide, dass jemand wie ich, jemanden wie dich mit den kleinen Finger zerdrücken könnte." Man kam wohl nicht drumherum den Sarkasmus in seiner Stimme zu bemerken. Bei seinen Worten tigerte er wie ein wildgewordenes Raubtier vor ihr hin und her. "Ich meine, vielleicht werde ich ja auch alt! Da soll man ja um einiges schlechter hören. Ich meine gehört zu haben, dass wir deine Eltern getötet hätten. Kann mir gut vorstellen, dass das Unmut in dir aufgewirbelt hat." Bei dem Wort Eltern musterte er sie wachsam. Würde das Wut in ihr entfachen? "Ich meine, es könnte ja auch sein, dass sie durch meine Hand gestorben sind." Rite strich sachte über seinen Blaster, als würde er eine Katze streicheln. "Weißt du, so genau weiß man das nie... Ich erinnere mich nicht an alle meine Opfer. Manchmal ist es sogar faszinierend zu wissen, dass das eigene Gesicht das Letzte ist, das sie durch mich den Tod sahen. Der Ausdruck auf ihren Gesicht, wenn sie den letzten Atemzug nehmen, ist wie... wie eine Art Kunst. Die Kunst des Todes und ich... ich bin der Künstler." Verrückt funkelte er sie an. Hoffentlich hatte er einen wunden Punkt erwischt. Er wollte etwas Spaß haben mit ihr, bevor er sie bei der Ersten Ordnung abgeben würde und damit seinen Job endlich beenden konnte fürs Erste. Die Erste Ordnung würde sie dann solange Folter, bis sie irgendwelche Informationen über Rebellen ergattern konnte oder töten. Er tippte sich nachdenklich ans Kinn. "Jedenfalls würde ich es da nicht als verwerflich sehen, wenn du dich nicht rächen wollen würdest. Oder irre ich mich da? Bist du dir noch immer so sicher, dass du mich anlügen kannst?"

Langsam senkte das Mädchen den Kopf, als ihr Gegenüber recht kalt auflachte. Was ist nur sein Problem? Dieser Freak soll mich doch einfach in Ruhe lassen....Natürlich dachte sie das nur. Sie hätte es nie im Leben gewagt, dies auszusprechen. Das hätte diese Situation wahrscheinlich dann nur noch schlimmer gemacht. Mika seufzte leise. Sie wusste, sie würde so schnell nicht mehr aus dieser Situation kommen. Deswegen brauchte sie einen Plan. Doch sie hatte keinen. Und es war nicht so leicht, sich jetzt einen auszudenken. Ein kleiner Funken Hoffnung kam in ihr auf, als er wieder anfing zu sprechen. Doch sie bemerkte schnell den Sarkasmus in seiner Stimme. Na toll. Als er dann das Wort „Eltern“ aussprach hob das Mädchen langsam den Kopf, sah ihn an. „Die Erste Ordnung hat meine Eltern umgebracht und wird dafür bezahlen...“, murmelte sie kaum verständlich vor sich hin, blickte ihn noch immer recht unsicher an. Allerdings änderte sich dies ziemlich schnell, als er meinte, dass es sein könnte, dass er ihre Eltern umgebracht hatte. „Was?..“, fragte sie unsicher, konnte aber schon die Wut in ihr spüren. Langsam ballte sie ihre Hände zu Fäusten, versuchte noch ruhig zu bleiben. Doch das war jetzt nicht mehr ganz so einfach. „Du...Du hast sie nicht umgebracht...Du...Du lügst...Du willst mich doch nur wütend machen...Ich...Ich hab gesehen, wie sie umgebracht wurden..“, stotterte sie vor sich hin, versuchte noch immer ihre Wut zu kontrollieren. „Hör auf zu reden! Hör einfach auf!“, schrie sie ihn plötzlich an, Tränen sammelten sich währenddessen in ihren Augen. Was sollte sie nur tun? Langsam verlor sie die Kontrolle. Sie atmete tief durch, versuchte die Ruhe zu bewahren. Hatte dieser Typ wirklich ihre Eltern umgebracht ? Hatte sie den Mörder endlich gefunden ? Oder war das alles nur eine Lüge, um die Wut in ihr zu entfachen ? Sie wusste es nicht. Obwohl sie ihn anschrie, provozierte er sie einfach weiter. Eigentlich hatte sie sich auch nichts anderes erwartet. Allerdings reichte es ihr langsam. Sie wusste zwar nicht, was sie jetzt tun sollte mit ihrer Wut, doch sie musste sie loswerden. Ohne zu zögern lief sie auf ihn zu und schlug auf ihn ein. „Ich hasse dich! Verschwinde!“, schrie sie wütend, während ihr hunderte von Tränen die Wangen flossen und sie noch immer auf ihn einschlug. Ihr war zwar vorher bewusst, dass er um einiges stärker war als sie. Doch in diesem Moment war ihr das total egal